ZUSAMMENFASSUNG:
1. Was ist Probearbeit? Es handelt sich um ein unverbindliches Einfühlungsverhältnis, um Bewerber besser kennenzulernen.
2. Unterschied zu Probezeit: Probearbeit findet vor Vertragsabschluss statt, die Probezeit danach.
3. Zulässige Dauer: Üblich sind ein bis drei Tage, idealerweise nur wenige Stunden.
4. Welche Tätigkeiten sind erlaubt? Beobachten, einfache Mithilfe und Teilnahme an Meetings ohne eigenständige Verantwortung.
5. Vergütung: Keine Pflicht, freiwillige Aufwandsentschädigung möglich.
6. Risiken: Kann ungewollt in ein Arbeitsverhältnis übergehen, wenn der Bewerber wie ein regulärer Mitarbeiter behandelt wird.
7. Versicherungsschutz: Bewerber sind nicht gesetzlich unfallversichert.
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Ein Probearbeitstag kann dir als Arbeitgeber helfen, den richtigen Bewerber zu finden und eine fundierte Entscheidung zu treffen. Doch Vorsicht: Wenn du bestimmte Regeln nicht beachtest, kann aus einer unverbindlichen Probearbeit schnell ein festes Arbeitsverhältnis entstehen – mit allen rechtlichen Konsequenzen. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um die Probearbeit, von den rechtlichen Rahmenbedingungen bis hin zu praktischen Tipps, um sicher und effektiv vorzugehen.
1. Was ist Probearbeit überhaupt?
Probearbeit, auch Einfühlungsverhältnis genannt, gibt dir die Möglichkeit, Bewerber unverbindlich kennenzulernen, bevor du einen Arbeitsvertrag abschließt. Der Bewerber erhält Einblicke in deinen Betrieb, während du prüfen kannst, ob er fachlich und menschlich zu deinem Team passt.
2. Wichtige Unterschiede zwischen Probearbeit und Probezeit
Probearbeit und Probezeit werden oft verwechselt, haben aber klare Unterschiede. Probearbeit findet vor Vertragsabschluss statt und ist unverbindlich. Die Probezeit hingegen beginnt erst nach Abschluss des Arbeitsvertrags und dient dazu, die Zusammenarbeit in der Praxis zu testen. Während der Probezeit gilt eine verkürzte Kündigungsfrist von zwei Wochen.
3. Zulässige Dauer der Probearbeit
Gesetzlich gibt es keine eindeutige Regelung zur Dauer der Probearbeit. Doch um rechtliche Risiken zu vermeiden, solltest du sie möglichst kurz halten. Üblich sind ein bis drei Tage, oft sogar nur wenige Stunden. Mehrere Probearbeitstage solltest du nur mit gutem Grund durchführen – etwa, wenn wichtige Tätigkeiten nur an bestimmten Tagen stattfinden.
4. Welche Tätigkeiten darfst du übertragen?
Es ist entscheidend, dass der Bewerber keine reguläre Arbeitskraft ersetzt. Zulässige Tätigkeiten sind zum Beispiel das Zuschauen, Beobachten von Arbeitsprozessen oder kleinere Hilfstätigkeiten, bei denen der Bewerber nicht eigenständig tätig ist. Auch die Teilnahme an Meetings ist erlaubt, solange der Bewerber keine eigenständige Verantwortung übernimmt. Du solltest klarstellen, dass keine Arbeitsverpflichtung besteht, und dies am besten schriftlich festhalten.
5. Vergütung bei der Probearbeit
Grundsätzlich bist du nicht verpflichtet, Probearbeit zu vergüten. Wenn du möchtest, kannst du aber eine freiwillige Aufwandsentschädigung für Fahrtkosten oder Verpflegung zahlen. Wichtig ist, dass du diese Zahlung ausdrücklich nicht als Lohn deklarierst, um Missverständnisse zu vermeiden.
6. Wann wird aus Probearbeit ein Arbeitsvertrag?
Ein echtes Arbeitsverhältnis kann ungewollt entstehen, wenn du den Bewerber wie einen regulären Mitarbeiter behandelst. Problematisch wird es, wenn du dem Bewerber konkrete Arbeitszeiten vorgibst, Dienstkleidung vorschreibst oder ihm eigenständige Aufgaben überträgst, die normalerweise reguläre Mitarbeiter übernehmen würden. Auch eine Vergütung für die Arbeit ist ein starkes Indiz. Falls dies vor Gericht landet, könnte dir eine Lohnnachzahlung drohen.
7. Versicherungsschutz bei der Probearbeit
Da kein Arbeitsverhältnis besteht, ist der Bewerber grundsätzlich nicht gesetzlich unfallversichert. Sollte er allerdings tatsächlich eigenständig arbeiten, greift die gesetzliche Unfallversicherung, aber du könntest Ärger mit der Berufsgenossenschaft bekommen. Fordere den Bewerber deshalb auf, sich vorab um eine private Unfall- und Haftpflichtversicherung zu kümmern.
Bei einem reinen Einfühlungsverhältnis musst du den Bewerber weder bei der Sozialversicherung noch beim Finanzamt anmelden. Doch solltest du aus Versehen ein Arbeitsverhältnis begründen, drohen dir Konsequenzen wegen Schwarzarbeit.
Fazit: Klare Regelungen für eine erfolgreiche Probearbeit
Probearbeit ist eine wertvolle Möglichkeit, um Bewerber genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch achte darauf, dass du dich strikt an die rechtlichen Vorgaben hältst. Mit klaren Regeln, einer kurzen Dauer und schriftlichen Vereinbarungen bist du auf der sicheren Seite. Nutze die Probearbeit gezielt, um die beste Entscheidung für dein Team zu treffen – ohne rechtliche Risiken einzugehen.
Vor Beginn der Probearbeit solltest du unbedingt eine schriftliche Vereinbarung aufsetzen, in der folgende Punkte enthalten sein sollten:
Namen und Anschriften von Bewerber und Unternehmen
Dauer und Ort der Probearbeit
Hinweis, dass keine Arbeitsverpflichtung besteht
Klarstellung, dass keine Vergütung erfolgt (außer ggf. eine Aufwandsentschädigung)
Möglichkeit zur jederzeitigen einseitigen Beendigung durch beide Seiten
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